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Interview

S.O.S.-RUF AUS AUSTRALIEN

Die Kampagne S.O.S.-Australia bittet darum, am 4. Dezember 2021 vor australischen Botschaften und Konsulaten zu demonstrieren. Ein Interview mit der Gründerin der Organisation »reignitedemocracyaustralia« Monica Smit. | INTERVIEW von Jill Sandjaja

Von Jill Sandjaja

Jill Sandjaja: Können Sie sich bitte kurz vorstellen?
Monica Smit: Mein Name ist Monica Smit. Vor Covid war ich Kauffrau. Ich arbeitete im Immobilienbereich, in der Werbebranche, im Marketing und im Radio. Durch meine Arbeit konnte ich mir die nötigen Netzwerk- und Kommunikationsfähigkeiten aneignen, die ich jetzt für den Widerstand nutze. Ich gründete im August 2020 die oppositionelle Organisation »reignitedemocracyaustralia« (zu Deutsch: Demokratie in Australien neu entfachen).


Was hat Sie dazu bewegt?
Ich hatte damals noch keine Ahnung, dass es sich zu dem entwickeln würde, was es jetzt ist, aber ich musste einfach etwas tun. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Fähigkeiten besitze, meine Mitmenschen mental unterstützen zu können, damit sie die ganze Situation besser bewältigen können. Ich habe keine Kinder und ich habe auch keinen Regierungsjob, der mich abhängig macht. Also bin ich in einer guten Position, um anderen Leuten zu helfen.


Für was steht die Kampagne S.O.S.-Australia?
Immer und immer wieder das Gleiche zu tun und dabei zu erwarten, dass das Ergebnis sich ändert, ist eine Definition von Wahnsinn. Die Kampagne ist der Versuch, etwas Neues zu unternehmen. Ich hoffe, dass Menschen mit sehr viel Macht, politischem oder wirtschaftlichem Einfluss sehen, was hier in Australien passiert. Vielleicht sehen sie einen der Proteste vor den australischen Botschaften und Konsulaten und fragen sich dann, was in Australien los ist und realisieren, dass unsere Freiheit komplett genommen wurde. Ich weiß nicht, ob durch diese Kampagne sofort eine Veränderung sichtbar sein wird, ich kann aber zumindest sagen, dass das Netzwerken und die Aufklärung während dieser Kampagne über Australien sich jetzt schon gelohnt hat. Australien ist die Spitze des Speers. Wir sind den anderen Ländern immer zwei bis drei Monate voraus, was die totalitären Maßnahmen und die gesellschaftliche Spaltung betrifft. Es wird bald auch die anderen treffen, wenn wir nichts dagegen unternehmen.


Wie bewerten Sie die aktuelle Lage in Australien?
Alles ist sehr düster. Die einzelnen Bundesstaaten agieren autonom. Sie führen beispielsweise die Impfpflicht ein, obwohl die Bundesregierung diese eigentlich als gesetzeswidrig bewertet. Gleichzeitig zwingt die Bundesregierung die Staaten und Unternehmen zur Umsetzung der angeordneten Maßnahmen. Schon Zwölfjährige dürfen nicht im Baskettball-Team in der Schule mitspielen, wenn sie nicht geimpft sind. Sie dürfen auch nicht Kartfahren, nicht zum Bowlen gehen und so weiter. Im Bundesstaat Victoria wird gerade ein neuer Gesetzentwurf mit dem Titel »the permanent pandemic legislation« (zu Deutsch: das ständige Pandemiegesetz) diskutiert. Der hiesige Premierminister Dan Andrews, ohne Zweifel ein Diktator, wird dann im Stande sein, eine Pandemie auszurufen, wann immer er möchte und ohne sich zuvor
mit der Gesundheitsbehörde beraten zu müssen. Unsere Menschenrechte sind seit zwei Jahren nicht mehr existent und Andrews kann sie dann für immer verschwinden lassen. Ich flüchte nun aus diesem Bundesstaat, weil er Menschen, die er als Risiko für die öffentliche Gesundheit einstuft, für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis stecken kann, ohne ein Recht auf Berufung. Die Gefangenen können gezwungen werden sich testen oder impfen zu lassen. In Victoria und Queensland bauen sie riesige Quarantäne-Lager. Das Lager in Victoria hat Gefängniswärter als Mitarbeiter eingestellt, also ist es de facto ein Gefängnis. Viele glauben, dass diese Lager eigentlich für die Ungeimpften bestimmt sind.


Wurden Sie persönlich schon Opfer des Corona-Regimes?
Ich war schon für 22 Tage in Isolationshaft für das, was ich tue. Sie versuchen mich zum Schweigen zu bringen und meine Organisation zu vernichten. Ich bin definitiv auf der Abschussliste und dieses neue Gesetz ist extrem gefährlich für jemanden wie mich, weil ich zu den einflussreichsten Oppositionellen gehöre.


Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.
Vielen Dank, dass sie die Kampagne S.O.S.-Australia unterstützen, teilen und auf Australien aufmerksam machen. 15 Länder und einige US-Bundesstaaten machen schon mit. Ich hoffe, es werden mehr!




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 71 am 03. Dez. 2021




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