Viren und Klimawandel können den ewigen Ausnahmezustand rechtfertigen.

IMPFEN UND KLIMAMANIPULATION DIE ZWEI STECKENPFERDE VON BILL GATES

Von Hermann Ploppa

Onkel Bill hat ein Buch geschrieben. Diesmal geht es nicht um weltumspannende Zwangsimpfungen aller Erdenbürger. 

Der Microsoft ­Gründer Bill Gates erklärt in seinem aktuellen Buch »Wie wir die Klimakatastrophe verhindern«. Wenn wir Gates begleiten bei seinem Kampf gegen die Klimakatastrophe, dann wer­ den viel mehr Elektroautos gebaut als bisher. Besonders die deutschen Auto­bauer sollen sich da mal gefälligst mehr am Riemen reißen. Denn die Deutschen sind ja so innovativ. Auch müssen jetzt viel mehr Atomkraftwerke gebaut wer­ den. Natürlich nicht die alten Brüter. Sondern nukleare Varianten des Perpe­tuum mobile: Die neuen Laufwellenre­aktoren­-AKWs essen ihre gerade abge­reicherten Stangen noch einmal auf und reichern sie dabei wieder an.

Und der Multimilliardär öffnet seine Geldbörse und lässt einige Millionen springen für Start-up-­Unternehmen, die neue Energiespeicher entwickeln. Oder auch Geräte, die das überschüssi­ge Kohlendioxid aufsaugen und damit das Klima wieder reinigen. Wir sehen: Bill Gates hat wieder einmal, wie schon bei der Corona­-Impfung, nur unser aller Wohl im Blick.

Was man nun allerdings nicht aus seinem Buch erfahren kann: Der amerikanische Software-Kaiser investiert nicht nur in Kohlendioxid­Staubsauger. In dem so­ genannten Scopex­-Experiment bereiten Forscher wie David Keith von der Har­vard­ Universität die Ausbringung von Partikeln in der Atmosphäre vor. Diese Partikel sollen Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche deutlich reduzieren und auf diese Weise die Erderwärmung verlangsamen. – Dürfen die das? Dabei wird die Sonneneinstrahlung wegen der stark zunehmenden Schmutzpartikel in der Atmosphäre sowieso schon abgefan­gen, bevor sie die Erdoberfläche er­ reichen kann. Dieses sogenannte Solar Dimming, übersetzt etwa Sonnenverdunkelung, be­trägt vier Prozent seit 1990! Und nun soll die Erde also glatt noch einmal deutlich verdunkelt werden, weil die Industrie nicht gewillt ist, auf die Verschmut­zung der Atmosphäre zu verzichten.

VERHANDLUNGEN IN »ELITÄREN« RUNDEN

Wüsste die Öffentlichkeit davon, wie weit die Vorbereitungen zur Ma­nipulation unseres Klimas bereits vor­angeschritten sind, dann würde sich mit Sicherheit ein breiter Protest formieren. Deshalb wird das sogenannte Geoengineering – also die Eingriffe in die natür­lichen Klimakreisläufe – an diskreten elitären Runden Tischen verhandelt. Das gemeine Volk soll die Planungen nicht stören. Die Manipulation des Wetters und des Klimas wird bereits seit über einhundert Jahren betrieben. Bereits um Jahre 1910 hatte ein sogenannter Regenmacher im kali­fornischen San Diego eine furchtbare Überschwemmung ausgelöst. Mei­stens geht es darum, Regen zu machen oder ihn zu vermeiden. Weinbauern in Deutschland fliegen mit ihren Sport­flugzeugen in die Wolken und sprü­hen Silberjodid, damit ihre Weinre­ben beregnet werden. Die Partikel sammeln als Kondensationskerne Eis um sich herum an, das dann als Regen zur Erde fällt. Im Vietnamkrieg waren es die Amerikaner, die Silberjodid in die Wolken schossen und damit die Monsunperiode um ein Drittel ihrer Dauer verlängerten. Damit sorgten sie dafür, dass der Ho­Tschi­Minh­Pfad für die Vietkong unpassierbar wurde. Die Chinesen wiederum schossen Sil­berjodid in die Wolken der Umland­ gemeinden von Peking. Damit ergoss sich der Regen schon vor Peking, und die Sommerolympiade im Jahre 2008 konnte bei strahlendem Sonnenwetter stattfinden.

VULKAN INSPIRIERT KLIMAKLEMPNER

Das sind allerdings nur die punktuellen Wettermanipulationen. Der globale Blick ergab sich, als die Durchschnittstempera­turen in auffälliger Weise zunahmen und die Erderwärmung ein großes Thema wurde. Wie sollte man dagegen vorge­hen? Zur Erleuchtung der Klimaklemp­ner trug unverhofft der dramatische Ausbruch des Vulkans Pinatubo auf den Philippinen (Titelbild, Anm.d.Red.)  im Jahre 1991 bei. ImLaufe des nachfolgenden Jahres ging die glo­bale Erdtemperatur im Durchschnitt um 0,5 Grad Celsius zurück. 1992 wurde das erste größere Papier zum Geoengineering von den Spitzen der US-amerikanischen Wissenschaft in Zusammenarbeit mit Öl­ und Autokonzernen erstellt. Die Idee war geboren, Partikel jetzt auch weiter oben in der Stratosphäre auszustreuen, um mit Eiskondensation die Sonneneinstrahlung zu dämpfen. Diese Manipulation des Sonnenscheins bekam den Namen Solar Radiation Management (SRM) – also Sonnenstrahlenverwaltung. Als weitere Möglichkeiten der Steuerung der Sonnenstrahlen sind seitdem noch in der Diskussion: riesige Spiegel im Welt­raum, die die Sonnenstrahlen zurück­ werfen; fest stationierte Schiffe auf den Ozeanen, die permanent Partikel in den Himmel schießen. Als in Großbritannien die Idee ausgebrütet wurde, mithilfe eines Fesselballons Partikel in den Himmel zu schicken, wurde dieses SPICE genannte Projekt im Jahre 2012 nach heftigen Pro­ testen der Öffentlichkeit eingestellt.

DILETTANTISCHE ZAUBERLEHRLINGE

Aber auch die andere Baustelle, nämlich der Überschuss an Kohlendioxid in der Atmosphäre, brachte kontrovers disku­tierte Ergebnisse hervor. Ein deutsches Forschungsschiff warf im Südpazifik Eisensulfat aus. In diesem LOHAFEX genannten Experiment wurden Algen­ arten in ihrem Wachstum stimuliert, die Kohlendioxid aufsaugten und dann mit dem CO2 zusammen auf dem Meeres­grund verschwinden sollten. Das Expe­riment brachte lediglich das natürliche Gleichgewicht durcheinander, so dass der Versuch abgebrochen werden mus­ste. Wissenschaftler kritisieren nicht nur deswegen, dass mit all diesen Manipula­tionen dilettantisch in nicht­lineare Na­turprozesse eingegriffen wird. Und dass die Folgen dieser Kurpfuscherei nicht absehbar sind. Das irritiert die Kory­phäen des Geoengineerings kaum. Da­vid Keith lässt hier dieselbe Risikofreu­digkeit erkennen, die wir schon von der Impfkampagne kennen: »Im besten Fall rettet es die Menschheit vor dem Klima­wandel, im schlimmsten Fall kann es das Leben auf der Erde auslöschen.« 

Bemerkenswert ist auch die verwende­te Doppelstrategie: Einerseits wird viel Geld in pseudowissenschaftliche Ein­richtungen wie das Heartland Institute gesteckt, die den Klimawandel leugnen. Damit hat man erstmal Zeit gewonnen. Dieselben Leute bereiten währenddes­sen schon die Palliativmaßnahmen vor, um das Sterben der Erdatmosphäre ein wenig abzumildern. So finden im Copenhagen Consensus Center Björn Lomborg, der der Öf­fentlichkeit erzählt, mit der Umwelt sei alles in Ordnung, während er mit sei­ nen Mitstreitern über die Ausbringung von sonnenlichthemmenden Partikeln diskutiert. Der mittlerweile verstorbene ehemalige Präsidentenberater Thomas Schelling sagte in diesem Gremium, die USA bräuchten bei ihren Klimaexperi­menten keine Rücksicht auf Nachbar­länder zu nehmen. Und die uns schon wohlbekannten Milliardäre Bill Gates, Jeff Bezos oder auch Richard Branson geben das nötige Geld, um das gesamte Weltklima umzukrempeln. Eine welt­umspannende Geoengineering­-Infra­struktur wartet auf das Startzeichen, um endlich loszulegen. In Deutschland sind unter anderen das Kiel Earth Institute, eine Ausgründung des marktradikalen Kieler Weltwirtschaftsinstituts und des Wissenschaftszentrums Geomar, sowie das Heidelberger Marsilius-Institut gut aufgestellt. Dieser beunruhigende Auf­ marsch der Klimaklempner hat 2012 so­ gar die SPD­Bundestagsfraktion zu einer Parlamentarischen Anfrage veranlasst. Diese löblichen Ansätze wurden jedoch von der einschlägigen Presse weitgehend verschwiegen.

DIE ERDE, EIN HYBRIDPLANET?

Für genau jene Konzerne, die mit ihrer fossilen Wirtschaft das Klima ins Tru­deln gebracht haben, ergibt sich mit dem Geoengineering eine geniale Gele­genheit zum Gelddrucken. Das könnte sogar irgendwann zu einer gigantischen Geoengineering-­Blase an der Börse führen. Es ist gar nicht zu verstehen, warum jetzt zunächst eine gigantische Panik um ein ziemlich peripheres Virus losgetreten wurde. Mit weitaus stär­kerer faktischer Untermauerung hätte man eine Klima­Panik lostreten kön­nen, um damit die Weltbevölkerung unter ein totalitäres Regime zu zwin­gen. Sowohl bei der Impfkampagne als auch beim Geoengineering ergibt sich die Möglichkeit, die Natur durch künstliche Elemente zu ersetzen – für eine synthetische Weltordnung. Wäh­rend alle Welt verängstigt auf ein Virus schaut, lässt sich die Manipulation des Klimas möglicherweise umso ungestör­ter durchsetzen. Der SPICE­Ballon in Großbritannien scheiterte am Protest der Bevölkerung. Also wird er jetzt im schwedischen Kiruna aufsteigen – na­türlich nur probeweise, versteht sich.

Der Zwang zur Künstlichkeit scheint unaufhaltsam. Der Hof­-Philosoph Peter Sloterdijk jubiliert bereits über Geoengineering: »Ich habe sehr viel Sympa­thien für die Techniker«. Hier entstehe ein »völlig neues Zusammenspiel von Umwelt und Technik«. Die Erde könne »ein Hy­bridplanet werden, auf dem mehr mög­lich sein wird, als konservative Geo­logen glauben«. 


© Collage: DW/Jill Sandjaja

Titelbild: U.S. Geological Survey Department of the Interior/USGS U.S. Geological Survey/photo by Dave Harlow, USGS




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 37 am 19. Feb. 2021




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