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Interview

»ABKLINGENDE GRIPPEWELLE«


Dr. med. Wolfgang Wodarg initiierte die Aufdeckung des Tamiflu-Skandals im Zuge der sogenannten Schweinegrippe. Er war Amtsarzt und Seuchenexperte des Landes Schleswig-Holstein. 


DW: Herr Dr. Wodarg, was halten Sie von den Alltagsmasken? 

Nun, sie nützen nichts. Das Problem ist aber, dass es sich hierbei um ein unsinniges Gesetz handelt. Wenn es unsinnige Gesetze gibt, dann müssen wir die Gesetze ändern. Ich setze mich also genau dafür ein. Ich werde aber nicht dazu aufrufen, keine Maske zu tragen und somit gegen Gesetze zu verstoßen. 

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der Corona-Pandemie ein? 

Erstens handelt es sich nicht um eine Pandemie im ursprünglichen Sinne. Es handelt sich um einen Teil der abklingenden Grippewelle. Zweitens wandern Viren immer schon um die Welt. In den Tropen sind die Infektionszahlen derzeit beispielsweise höher, als es im Winter der Fall war. Das hat mit dem Klima zu tun. 

Müssen wir uns ängstigen? 

Bei uns ist die Coronaphase längst vorbei. Die Grippewelle beginnt hier in Mitteleuropa im Oktober oder November. Kurz nach Silvester erlebt diese meistens ihren Höhepunkt. Das Robert-Koch-Institut arbeitet sehr gut, was die Datenerhebung und graphische Darstellung der Grippewelle angeht. Ab etwa der 40. Kalenderwoche sammeln hunderte von Arztpraxen in ganz Deutschland jedes Jahr Daten über Fälle mit akuten Atemwegserkrankungen. Die erhobenen Daten werden zusammen mit dazugehörigen Laborbefunden über die nachgewiesenen Virern wöchentlich von den einzelnen Arztpraxen eingereicht. 

Was sagen diese Daten aus? 

In diesem und im vergangenen Jahr erlebten wir eine eher milde Grippewelle — verglichen mit der Grippewelle von 2017/2018, die eine sehr hohe Infektions- und Sterberate aufwies. Darüber hinaus muss man beachten, dass Grippe eine Erkrankung ist, die von vielen unterschiedlichen Erregern hervorgerufen werden kann. Meistens ist da auch nicht nur ein Virus aktiv. Im Laufe der jeweiligen Saison vermehrt sich eine Reihe von Erregern unterschiedlich stark auf den Schleimhäuten der infizierten Menschen. Coronaviren sind auch jedes Jahr dabei, bisher wurden sie vom Robert-Koch-Institut nur nicht mitgetestet. Damit hat man erst im März dieses Jahres begonnen. Neben den über 18.000 Influenza-Fällen der Saison wurden dann nur in 13 Fällen Coronaviren entdeckt. 

Ein Virus unter vielen? 

Im Sommer vermehren sich beispielsweise vorwiegend Rhinoviren. Auch Influenza hat wechselnde Untertypen, die zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich stark auftreten. Wenn man sich infiziert, infiziert man sich oft auch an einem Virencocktail. Viren vermehren sich auf unseren Atemwegsschleimhäuten und wechseln sich ab, wie Blumen auf einer Wiese. Das kann ein sehr buntes Bild sein, welches sich im Laufe der Saison in Bezug auf die vorherrschenden Arten verändert. Genau wie bisher die Coronaviren haben wir die weiteren Virustypen nicht besonders beachtet. Es hatte ja auch keine Bedeutung für die Prophylaxe oder die Therapie. Influenza wurde auch nur beobachtet, um einen Impfstoff an die jährlich wechselnden Subtypen anpassen zu können. Die Wirkung der Grippeimpfung auf das Erreger-Quorum wird gerade kritisch diskutiert. Was die Verhaltensregeln angeht, gibt es auch nicht viel Neues. Dass wir unsere Großeltern bei Ansteckungsgefahr nicht besuchen, dass wir uns die Hände waschen, Mitmenschen nicht anniesen ist selbstverständlich! 

Wie beurteilen Sie die gesundheitlichen Folgen des Lockdowns? 

Er ist eine Katastrophe. Die Leute machen sich Sorgen, sind isoliert, haben Angst, ihren Job zu verlieren. Der Lockdown war eine Fehlmaßnahme. Die Politik hat völlig falsch gehandelt. In den Krankenhäusern wurden Betten für ausbleibende Corona-Patienten blockiert. Insgesamt 11,5 Milliarden Euro wurden investiert, um die Betten freizuhalten und die Krankenhäuser für freigelassene Betten zu subventionieren. Die vergangene Grippewelle forderte Todesopfer, keine Frage. Das ist auch sehr bedauerlich. Aber der Lockdown ist jetzt das, was die Menschen krank macht und immer mehr Tote zur Folge hat. Dies passiert einerseits aufgrund psychischer Probleme, Einsamkeit und Existenzangst. Andererseits erleben wir die Folgen aufgeschobener Behandlungen und Therapien. Es ist eine schlimme Katastrophe. 

Der Deutsche Fernsehpreis verlieh eine Ehrung für die Berichterstattung in der Coronakrise. Wie stehen Sie dazu? 

Da hat sich wohl jemand auf die Schulter geklopft. Amüsant finde ich das nicht! Es wirkt auf mich eher zynisch. Ganz Deutschland schüttelt den Kopf über die Berichterstattung. Ich erhielt zuletzt einen Brief aus Sachsen. Da wurde eine Schule geschlossen, weil ein paar Testergebnisse positiv ausgefallen sind. Und jetzt ist die Schule zu, obwohl dort kein Mensch Symptome aufweist. Dieser nichtssagende Test, der fehlerhafte nichtssagende Ergebnisse hervorbringt, muss gestoppt werden. 

Wie sollte ein zukünftiges Gesundheitssystem aufgebaut sein? 

Impfstoffe sind nichts, woran man Geld verdienen sollte. Impfstoffe sollten wie früher staatlich produziert werden. Wir haben hier kein Gesundheitssystem, sondern eine Gesundheitswirtschaft. Diese Gesundheitswirtschaft braucht viele Kranke, damit diese rentabel ist und wachsen kann. Es ist ein Fehler, dass unser Gesundheitssystem Teil unseres Wirtschaftssystems ist. Da ist einfach vieles im Argen und es bedarf einer breiten Diskussion darüber, wie wir unser Gesundheitssystem wieder zugunsten der Menschen und deren Gesundheit aufbauen sollen. 

Die Fragen stellte Anne Höhne.




Dieser Text erschien in Ausgabe N° 10 am 26. Juni 2020




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